"Die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigen,
ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen
Bedürfnisse nicht befriedigen können."
So lautet die Definition einer nachhaltigen Entwicklung im
Brundtland-Bericht von 1987. Und um diese nachhaltige Entwicklung
umzusetzen, wurde ein Werkzeug geschaffen: das Aktionsprogramm
Agenda 21.
Sich für eine nachhaltige Entwicklung zu entscheiden bedeutet,
die Bereiche Umwelt, Soziales, Kultur und Wirtschaft zu
berücksichtigen, um 5 große Ziele zu erreichen:
1 - Bekämpfung des Klimawandels
2 - Biodiversität, Erhalt von Lebensräumen und Ressourcen
3 - Persönliche Entfaltung für jeden
4 - Sozialer Zusammenhalt und Solidarität
5 - Verantwortungsvolles Produktions- und Konsumverhalten
Weil die Hohkönigsburg eine menschliche Organisation sein
möchte, die danach strebt, ihr natürliches und kulturelles Erbe zu
erhalten, aufzuwerten und an künftige Generationen weiterzugeben,
hat das historische Bauwerk im Januar 2013 seine erste Agenda 21
(A21) in Angriff genommen.
Einer für alle und alle für einen!
Das Projekt einer nachhaltigen Entwicklung auf der Hohkönigsburg
wollte vor allem eins sein: eine Kollektivmaßnahme. Daher der
passende Name KPDP: Kœnigsbourg Pour un Développement Partagé -
Kœnigsbourg für eine gemeinsame Entwicklung.
Mehrere Etappen waren für die Erstellung einer Agenda 21
erforderlich:
- 2010 - 2011: Analyse und Sensibilisierung der Mitarbeiter der
Burg
- 2011 - 2012: Besprechung und gemeinsame Identifizierung
der zukünftigen Agenda-21-Projekte
- Januar 2013: Politische Validierung und Beginn der Umsetzung
der Agenda 21
- 2013 - 2014: Umsetzung der Aktionen, Verfolgung und
Bewertung
Das Agenda-21-Projekt, das sich auf Sensibilisierungs-,
Absprache- und Entscheidungsmomente stützt, möchte eine möglichst
hohe Mitarbeiterbeteiligung erreichen. Informieren, mobilisieren
und neue Arten von Kollektivmaßnahmen schaffen - so lautet
eine der Hauptachsen der Agenda 21 für eine dauerhafte
Sicherung des Projektes.
Drei große Herausforderungen für die Zukunft
Die Agenda 21 basiert auf drei Herausforderungen, die ihre
Schwerpunkte bilden.
- Herausforderung 1 - Gemeinsame Werte:
Beispielhaftigkeit entwickeln
Die Burg Haut-Koenigsbourg könnte keine nachhaltige Entwicklung
fördern, wenn sie nicht mit gutem Beispiel voranginge. Indem sie
ihre Praktiken und deren Einflüsse auf Mensch und Umwelt in Frage
stellt, möchte sie sich verantwortungsvoll zeigen und ihre
Verhaltensweisen weiterentwickeln.
Auf dem Programm stehen ökologisch und sozialverantwortlich
orientierte Einkäufe, Abfall- und Energieverwaltung, Transport und
ein gesundes Arbeitsklima.
- Herausforderung 2 - Grundlegende Aufgaben: Das
geschichtliche Erbe erhalten und würdigen und die Weitergabe von
Wissen fördern
Als historisches Denkmal, aber auch als kulturelle Stätte und
touristischer Anziehungspunkt ist es die Aufgabe der Burg
Haut-Koenigsbourg, ihr wertvolles Erbe zu erhalten und zu würdigen.
Mit der Einbeziehung des natürlichen Umfelds der Burg und dem
Bemühen um Zugänglichkeit für alle Publikumskategorien erreicht
diese Aufgabe heute eine ganz neue Dimension.
Verschmutzungen vorbeugen, das Kulturerbe und den
mittelalterlichen Garten stärker zur Geltung bringen und dabei
einem größtmöglichen Publikum den Zugang zur Kultur eröffnen… Das
sind die großen Herausforderungen dieses zweiten Schwerpunktes.
- Herausforderung 3 - Ein partizipatives Projekt: die
Akteure mobilisieren und schulen, die Ergebnisse besprechen und
bewerten
Die Ausarbeitung einer Agenda 21 geht über den einfachen Entwurf
eines Aktionsplans hinaus. Eine Agenda 21 auszuarbeiten bedeutet,
sich für eine bestimmte Art der Arbeit zu entscheiden. Und die
Grundlagen dieser neuen Arbeitsweise sind Beteiligung, Austausch
und eine permanente Weiterentwicklung.
Die Beteiligung der Mitarbeiter am Leben der Burg sowie die
Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den
einzelnen Akteuren sind einige Punkte zur Stärkung des Engagements
jedes einzelnen. Die Bewertung der Agenda 21 ermöglicht schließlich
einen Blick auf den bereits zurückgelegten Weg und eine weitere
permanente Verbesserung!
2013 - Los geht's!
Die drei Herausforderungen wurden in Form von 34 konkreten,
realisierbaren und von den Mitarbeitern der Burg gemeinsam
ausgewählten Projekten in die Agenda 21 2013-2014 integriert.
Die geplanten Projektschwerpunkte: Zugänglichkeit der Burg und
des Burggeländes, Abfalltrennung, Schutz der Biodiversität,
Aufwertung der historischen Sammlungen und Ausbau des
mittelalterlichen Gartens.
Auf ein Wiedersehen in 2014,
um eine Bilanz dieser ersten A21 zu ziehen … und Nummer 2 zu
starten!
Für weitere Informationen können Sie die Liste der geplanten
Aktionen hier herunterladen