Die Restauration der Burg basiert auf der Teilnahme drei
wichtiger Personen:
Wilhelm II
Er ist der letzte Deutsche Kaiser und König von Preußen. Er
herrscht von 1888 bis 1918.
Seine Herrschaft zeichnet sich durch einen starken
Militarismus aus, aber auch durch die Industrielle Revolution. Mit
dem Wunsch Kaiser eines modernen industriellen Landes zu sein wird
Wilhelm II dem Kanzler Bismarck kündigen und einen Sozialplan in
Kraft setzen. Er führt eine strenge Außenpolitik und verschärft
dadurch die außenpolitischen Differenzen mit Großbritannien und
Frankreich. Andererseits bringt diese Politik eine Annäherung
Deutschlands zu Italien und Österreich. Er leitet eine militärische
Aufrüstung Deutschlands ein und führt 1914 sein Land in den ersten
Weltkrieg. Das deutsche Kaiserreich kapituliert am 9. November
1918. Der Kaiser geht in die Niederlande ins Exil. Dort
stirbt er im Jahr 1941.
Wilhelm II begeistert sich sein Leben lang für bildende Kunst
und Archäologie. Wie sein Großvater Wilhelm I., den er verehrt,
schwärmt er für das Mittelalter und die ritterlichen Tugenden. Er
betrachtet die, noch sehr junge, Kaiserdynastie der Hohenzollern
als legitime Erbin des Throns des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation. Die Hohkönigsburg eignet sich hervorragend als
Symbol für diesen Machtanspruch. Einmal im Jahr, meistens im April
oder Mai, besucht Wilhelm II die Burg bei seinen regelmäßigen
Reisen ins Elsass.
Bodo Ebhardt (Bremen 1865-Marksburg 1945)
Er ist ein leidenschaftlicher Burgenforscher. 1898
veröffentlicht er das Werk "Deutsche Burgen" in zwei Bänden,
und ein Jahr später gründet er einen Verein zur Erhaltung deutscher
Burgen. In diesem Sinne bringt er auch die Zeitschrift "Der
Burgwart" heraus, die auf die Restaurierung und Erhaltung
mittelalterlicher Burgen hinwirken soll. Ebhardt verfasst unzählige
Aufsätze und Bücher zu diesem Thema, u.a. sechs Bände über
Burgen in Italien. Er unternimmt Forschungsreisen durch ganz
Europa, besonders als er den Wiederaufbau der Hohkönigsburg
vorbereitet. Man gibt ihm deshalb den Beinamen "der rasende Bodo".
Gleichzeitig, bzw. im Anschluss an dieses Projekt, wird er mit der
Restaurierung mehrerer Burgen - Marksburg, Coburg, Grödlitzberg,
Landovillers Neuenstein -, der Realisierung eines mit der Wartburg
in Einklang stehenden Gebäudes sowie mit einigen Burgenneubauten
(Hakeburg, Wommen usw.) beauftragt. Darüber hinaus entwirft er
etliche Privatresidenzen, Warenhäuser und Denkmäler. Auch nach 1918
bleibt Ebhardt dem Kaiser treu und besucht ihn in seinem Exil im
Niederländischen Doorn.
Leo Schnug
Er ist ein elsässischer Zeichner und Maler. Er ist 1878 in
Straßburg geboren und stirbt 1933 nach einer psychischen
Krankheit.
1908 arbeitet er zum ersten Mal auf der Hohkönigsburg indem er
die Entwurfszeichnungen für die Kostüme des Eröffnungsdefilees
zeichnet. Bis 1914 bemalt er die meisten Wände der Burg, darunter
die des Kaisersaals und des Jagdtrophäensaals.
Er hat auch andere Gemälde realisiert:
- Saint Martin partageant son manteau" (Strasburger Museum)
- Wandmalereien in dem Maison Kammerzell und in der ehemaligen
Apotheke "du Cerf" in Strassburg.
- "Der von Tierstein" im Rathaus von Lampertheim